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Integration in der Arbeitswelt: Wenn der Kollege seine Kultur mitbringt

Im Rahmen der Interkulturellen Woche lud der Integrationsrat am Dienstagabend in den Blauen Saal ein, um von Fachleuten aus heimischen Unternehmen zu hören, wie es bei ihnen mit der Integration ausländischer Mitarbeiter läuft – wenn sie denn erst einmal bürokratische Hürden überwunden haben und eingestellt werden konnten.

30.9.2022

Soest

Soester Anzeiger

Erstellt: 30.09.2022, 15:43 Uhr

Von: Achim Kienbaum

Podiumsdiskussion

Nach der Begrüßung durch Reza Hussein, den Vorsitzenden des Soester Integrationsrates, und die stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Mackensen übernahm Moderatorin Ulrike Burkert die Gesprächsführung auf dem Podium.

Eingeladen worden waren Führungskräfte aus verschiedenen heimischen Unternehmen, die ganz unterschiedliche Anforderungen an die Qualifikationen ihrer jeweiligen Mitarbeiter haben.

So vertraten Chefarzt Dr. Markus Ghadimi (Klinikum Stadt Soest) und Ilker Polat, Inhaber eines internationalen Pflegedienstes in Gelsenkirchen, den Gesundheitssektor, Carina Opitz (IMI Hydronic Engineering aus Erwitte), Nikolas Danckwerts (Infineon, Belecke) und Peter Ide (Delta Energy Systems, Soest) global operierende Technikunternehmen und Fabian Meiberg von der Soester Großbäckerei Kuchenmeister einen mittelständischen Lebensmittelproduzenten.

Während sein Unternehmen gerade in der Produktion auch an unqualifizierten neuen Mitarbeitern interessiert ist, die angelernt werden, ging es bei den meisten anderen Diskussionsteilnehmern in der Regel um hoch qualifizierte Fachleute, vor allem Ingenieure. Die werden überall in der Welt gesucht, Deutschland befindet sich da in einem knallharten Wettbewerb mit vielen anderen Industrieländern.

Die Wertschätzung von Mitarbeitern orientiere sich in ihren Unternehmen nicht an deren Herkunft, sondern vor allem an der fachlichen Qualifikation und persönlicher Leistungsbereitschaft, versicherten alle Diskussionsteilnehmer. Ebenso einig waren sie sich darin, dass der Nationen-Mix in ihren Belegschaften keine Probleme verursachen würde, die bis in die jeweiligen Chefetagen vorgedrungen wären.

Mit den Ausführungen vermittelte sich ein Bild, dass die Integration von Zuwanderern in der Arbeitswelt deutlich weiter sei, als in der Welt vor den Werks- und Kliniktoren – entweder, weil ihre Arbeitskraft dringender denn je benötigt wird oder sie tatsächlich mit ihren Biografien als Bereicherung für die Unternehmenskultur empfunden werden.

Fragen und Beiträge aus dem Publikum klangen da schon kritischer: Teilweise absurde bürokratische Hemmnisse erschwerten den Einstieg von Zuwanderern in den heimischen Arbeitsmarkt, hieß es da. Und nach wie vor schafften es vergleichsweise wenige Menschen mit Migrationshintergrund in Führungspositionen. Bei beiden Themen gebe es „noch viel Luft nach oben.“

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Im Rahmen der Interkulturellen Woche lud der Integrationsrat am Dienstagabend in den Blauen Saal ein, um von Fachleuten aus heimischen Unternehmen zu hören, wie es bei ihnen mit der Integration ausländischer Mitarbeiter läuft

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